Dalln mine, Scheuerfeld
A place of discovery of rare minerals
The Dalln mine was first mentioned as an active trade union in 1792. Around 1820 cobalt and copper ore were mined for a short time, further minor mining took place in 1829, 1845 and 1858. A larger copper ore vein was discovered through newly excavated shafts in 1861 and mining began after a 100-part union was reorganized with four miners. In 1907 the Dallner pit was made accessible again and put into operation in 1913. For the other Scheuerfeld pits, only applications for approval of a permit to dismantle were made. One ton of copper ore and five tons of brown iron stone were mined in the Dallner mine, shortly afterwards the mine was closed in 1915. The prospecting success was probably low. The beginning of the First World War with acts of war against Belgium in the autumn of 1914 probably ended this mining project, which had barely begun.
Mine plan from 1918. The course of the tunnel and the "Dalln" mine field, which was awarded to copper and cobalt. The course of the vein highlighted in green shows the copper vein.
Digging work on the mine dump.
Kaum Drusen im Siderit
Die Ausfüllung der Erzgänge bestand in den oberen Zonen aus Brauneisenstein, ab einer Tiefe von 300 m bis 400 m dann vorwiegend aus Siderit (Spateisenstein) mit weißem Quarz als Hauptgangart. Die in der Grube Wolf aufgeschlossenen Vorkommen erreichten Mächtigkeiten bis 5 m. Primäre Erzminerale von der Grube Wolf sind in den Sammlungen eher seltener anzutreffen. Dies mag auch an der Tatsache liegen, dass Drusenräume in der Siderit-Gangmasse nur spärlich auftraten (HOFFMANN, 1964).
Blättrige Siderit-Kristalle kleideten diese Hohlräume aus, erreichten aber nur selten größere Dimensionen.
Die intensiv gelben, scharfkantigen Rhomboder einer jüngeren Generation treten auf Quarz und älterem Siderit auf und werden von Galenit, Markasit und Sphalerit begleitet.
Quarz fand sich in den Siderit-Drusen in Form von milchigen oder glasklaren Kristallen, die allerdings ebenfalls meist nur geringe Längen erreichten. Interessant sind die von NOSTIZ (1912) erwähnten Pseudomorphosen von Quarz nach ehemaligen Baryt-Kristallen. Es handelt sich hierbei um taflige, innen hohle Kristalle bis 5 mm Größe. Sie weisen eine raue Oberfläche auf, die durch eine Vielzahl winziger Quarz-Spitzen hervorgerufen wird. Den Baryt selbst konnte NOSTIZ nicht mehr nachweisen.
Lokal fanden sich derbe Anreicherungen von Kupferkies (Chalkopyrit), Bleiglanz (Galenit) und Zinkblende (Sphalerit), die aber wirtschaftlich nicht von Interesse waren. Kristalle dieser Minerale traten in den Drusenräumen von Siderit und Quarz auf, waren jedoch meist nur von geringer Größe. Deshalb sind nur wenige kristallisierte Stufen dieser Erze in den Sammlungen überliefert. Galenit-Kristalle erreichen in Einzelfällen Größen bis etwa 1,5 cm, sind dann mitunter auch taflig entwickelt - ähnlich den sogenannten „Gonderbacher Platten“. Typisch tetraedrisch ausgebildete Fahlerz-Kristalle (Tetraedrit) auf Siderit erreichen eine Größe von 5 mm. Pyrit-Kristalle, die auf Siderit oder Nebengestein frei ausgebildet vorliegen, sind überwiegend würfelförmig entwickelt und erreichen Kantenlängen von 5 mm. Ganze Rasen von blanken messinggelb-metallischen Kristallen kleiden Quarzschalen aus (NOSTIZ l.c.). Markasit ist in der Grube Wolf weitaus seltener vorgekommen als der allgegenwärtige Pyrit und bildet nadelförmige bis schmal säulenförmige, längsgestreifte Kristalle, die in den Höhlungen des derben Pyrits und Siderits auftreten. Ullmannit kam in der 500-m-Sohle der Grube Wolf derb bzw. als idiomorphe Kristalle und Aggregate vor, die im Siderit eingeschlossen waren (BODE 1980). Das sammlerisch interessanteste Primärmineral der Grube Wolf dürfte der Millerit sein, der 1955 auf der 520-m-Sohle in bis zu 1 cm langen Nadeln gefunden worden ist.
Die Kristalle ordnen sich radialstrahlig zu Büscheln und Garben an oder bedecken wirrstrahlig verfilzt die aus Quarz und Siderit bestehende Unterlage.
Hematite as red flakes on chlorite. Image width: 4.5 mm. Collection: Matthias Reinhardt, Drolshagen.
Oliveite as fine needles in quartz. Image width: 2.5 mm. Collection: Matthias Reinhardt, Drolshagen.
Parnauite as a great rarity. Image width: 1 mm. Collection: Matthias Reinhardt, Drolshagen.
Alloklas as silver-gray ore. Image width: 4.2 mm. Collection: Matthias Reinhardt, Drolshagen.
Allophane as sky-blue, knobbly crusts. Image width: 2.2 mm. Collection: Matthias Reinhardt, Drolshagen.
Kupfer ged. wird von einer dünnen Partina Malachit überzogen. Bildbreite: 11 mm.
Sammlung: Josef Dreier, Herdorf.
Malachit in strahliger Ausbildungsform auf Brauneisenstein. Bildbreite: 42 mm.
Sammlung: Josef Dreier, Herdorf.
Kupfer ged. wird von einer dünnen Partina Malachit überzogen. Bildbreite: 8 mm.
Sammlung: Josef Dreier, Herdorf.
Cuprit auf Rhodochrosit. Bildbreite: 3,5 mm. Sammlung: Norbert Stötzel, Siegen.
Delafossit als Blumenartige Verwachsungen auf Limonit. Bildbreite: 4,2 mm.
Sammlung: Josef Dreier, Herdorf.
Pyrolusit in hochglänzenden Kristallen. Stufengröße: 10 x 8 cm. Sammlung: Josef Dreier, Herdorf.
Limonit. Stufengröße: 10 x 8 cm. Sammlung: Josef Dreier, Herdorf.
Weltberühmt: Rhodochrosit
Rhodochrosit-Stufen machten die Grube Wolf überregional weithin bekannt und zählen zu den Prunkstücken zahlreicher Sammlungen weltweit. In der Literatur erscheint das Mangancarbonat jedoch erst relativ spät, was mit der späten Erschließung der Grube im Zusammenhang steht. Der Rhodochrosit der Grube Wolf ist vielfach
in der jüngeren Literatur thematisiert worden, zahlreiche Abbildungen dieses Minerals zieren die Fachbücher.
Ehemalige Bergleute berichten von mehrere Meter großen Hohlräumen, die hervorragende Rhodochrosite enthalten haben und z.T. von unzähligen Kristallen ausgekleidet gewesen sein sollen - das muss ein wahrlich unglaublicher Anblick gewesen sein! Die besten Funde gelangen zwischen der 300- und 350-m-Sohle in der Übergangszone des Brauneisenerzes zu Siderit. Der nahe Siderit sorgte sowohl für das carbonatische Bildungsmilieu als auch für die Versorgung der Lösungen mit Mangan.
In den zahlreichen Hohlräumen des Brauneisenerzes entstanden himbeerrote skalenoedrische Kristalle bis etwa 2 cm Länge. Kleine Kristalle sehen eher reiskornähnlich aus. Die Kristalle vereinen sich zumeist zu kleinen Gruppen, durchkreuzen sich teilweise gegenseitig. Wunderschöne radialstrahlige Rosetten - wie leuchtend rote Blumen auf tief schwarzem „Glaskopf“-Untergrund - und tropfsteinartige Gebilde aus vielen Einzelindividuen sind begehrte Sammlungsstücke. Die himbeerförmige Ausbildung, einhergehend mit der leuchtend roten Farbe des Minerals, gab den Anlass zur Bezeichnung „Himbeerspat“. Des Weiteren wurden radialstrahlige kugelig-nierige Formen sowie tönnchenförmige Ausbildungen angetroffen, deren Oberfläche vielfach abgestuft ist.
Es handelt sich offenbar um eine Verwachsung zahlreicher Subindividuen, wie RICHARTZ (1979) anhand von REM-Aufnahmen belegte. Auch die großen spitzrhomboedrischen Kristalle werden gelegentlich aus mehreren subparallel verwachsenen Exemplaren aufgebaut. Schon NOSTIZ (l.c.) bemerkte, dass die Enden mancher Rhodochrosite „aus zahlreichen kleinen Kristallspitzen“ bestehen.
Neben dem Hauptbestandteil Mangan konnte RICHARTZ im Rhodochrosit der Grube Wolf auch Calcium, Magnesium und Eisen feststellen, die sich gegenseitig substituell ersetzen. Die Gehalte an Fremdelementen haben mitunter Einfluss auf die Färbung des Rhodochrosits. Höhere Eisengehalte bewirken einen mehr ins gelblichbraune tendierenden Farbton, stärkere Anteile von Calcium und Magnesium lassen das Mineral hellrot bis weiß aussehen. Begleitet wird der Rhodochrosit häufig von kleinen Kupfer-Kristallen - zum Teil überzogen von einer dünnen Patina aus Malachit. Mitunter wird das Mangancarbonat von gediegenem Kupfer überwachsen. Außer dem „Himbeerspat“ entstanden aus der Verwitterung des manganhaltigen Siderits noch einige andere Manganverbindungen wie Pyrolusit, Manganit und Kryptomelan. Pyrolusit fand sich in der Grube Wolf in Form von grauschwarzen, halbmetallisch glänzenden, feinblättrigen und stängeligen Kristallen, die entweder radialstrahlig angeordnet sind oder rasenartig den stalaktitischen und nierenförmigen Goethit überziehen. Die Kristalle überschreiten nur selten eine Größe von 1 cm. Sie sind zum Teil messerklingenähnlich spitz zulaufend oder an einer Seite „ausgezackt“. Des Weiteren beschrieb Nostiz wirrstrahlige feine Nadeln oder pelzförmige Aggregate in den Hohlräumen des Brauneisenerzes, bei denen es sich aber auch um Kryptomelan oder Coronadit gehandelt haben könnte. Das gleiche gilt für die als „Psilomelan“, „Schwarzer Glaskopf“ oder „Wad“ bezeichneten mattgrauen derben Massen oder kugeligen bis nierigen Aggragate, die in der Regel aus schlecht kristallisierten Manganoxiden (meist Kryptomelan) bestehen. In der Grube Wolf fanden sich nach NOSTIZ faustgroße Aggregate des „Schwarzen Glaskopfs“.
Bei den meisten als Manganit ausgezeichneten Stufen dürfte es sich um Pyrolusit handeln. Dieser pseudomorphisiert die ehemaligen Manganite vollständig. „Echter“ Manganit ist selten und an der schwarzen, stark glänzenden Farbe und vor allem an den gelblichen Innenreflexen in dünnen Kristallen oder Kristallsplittern zu erkennen. Rasenartig können unzählige taflige oder kurzprismatische Manganite Spalten und Drusen in Quarz oder Brauneisenerz auskleiden.
Rhodochrosit auf Limonit. Stufengröße: 4 x 2 cm. Sammlung: Henry Weskamp, Burbach.
Rhodochrosit auf Limonit. Stufengröße: 5 x 4,5 cm. Sammlung: Henry Weskamp, Burbach.
Rhodochrosit auf Limonit. Stufengröße: 6 x 4,5 cm. Sammlung: Henry Weskamp, Burbach.
Rhodochrosit auf Limonit. Bildbreite: 11 mm. Sammlung: Norbert Stötzel, Siegen.
Rhodochrosit auf Limonit. Bildbreite: 10 mm. Sammlung: Matthias Reddehase, Mainz.
Rhodochrosit auf Limonit. Bildbreite: 16 mm. Sammlung: Norbert Stötzel, Siegen.
Weitere Raritäten
Ins Raritätenkabinett der Grube Wolf reihen sich schließlich noch einige Bleiminerale und Arsenate ein: Cerussit beispielsweise tritt auf den wenigen bekannten Stufen als weiße, taflig und prismatisch ausgebildete Kristalle auf Brauneisenerz in Erscheinung. Häufig handelt es sich um Zwillinge und auch Drillinge bis ca. 1 cm Größe. Dünne hexagonale Leadhillit-Täfelchen (< 0,5 mm) stammen aus einem Neufund, kleine Mimetesit-Nadeln wurden zusammen mit Cuprit in Brauneisenerz-Hohlräumen entdeckt.
Das seltene Bleiarsenat Philipsbornit ist sowohl für die Grube Wolf als auch für das Fundgebiet Siegerland-Wied eine Neubestimmung. Es handelt sich dabei um hellgelbe, semitransparente Kristalle bis 0,5 mm Größe in spitzrhomboedrischer Ausbildung, die sich zu flachen Rosetten bis 2 mm im Durchmesser anordnen. Das Mineral sitzt zusammen mit kleinen Kristallen von gediegenem Kupfer auf Goethit-„Glaskopf“.
Ein geringer Eisengehalt ist für die gelbliche Färbung des Philipsbornits verantwortlich, der dadurch den chemisch ähnlichen und nahe verwandten Mineralen Beudantit, Corkit und Segnitit von anderen Siegerländer Fundorten visuell ähnelt. Mit Corkit ist eines dieser Minerale aus der Grube Wolf sogar bereits bekannt.
Es handelt sich dabei um kleine gelblichgrüne rhomboedrische Kristalle auf Brauneisenstein.
Auch Skorodit kann auf den ersten Blick ähnlich aussehen. NOSTIZ hatte dieses Eisenarsenat von der Grube Wolf als kleine Kriställchen und dünne Krusten auf Brauneisenstein beschrieben, die in Vergesellschaftung mit Cuprit auftreten. In der Sammlung des Deutschen Bergbaumuseums in Bochum befindet sich zudem eine Stufe mit Pharmakosiderit in kleinen grünlichgelben Kristallen auf Brauneisenstein. In Form von hell- bis tiefrosafarbenen Sphärolithen und Krusten erscheint hier und da im Verwitterungsbereich kobalthaltiger Erze auch Erythrin auf Quarz und Tonschiefer.