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Georg Pit, Willroth

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Georg Pit in 1903.

In the foreground: grate ovens and loading facility.

All pictures from the picture archive: Jürgen Kalscheid, Willroth

Photo of the Georg pit from August 30th, 1886.

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Photo taken in 1934. The first "Labor Day" pageant at the Georg mine after the global economic crisis.

Aerial photo from 1957 with a view of the 2 shafts of the Georg pit. The old shaft on the left and the new shaft on the right.

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Das vom Heimatverein Niederndorf wieder hergestellte Stollenportal des "Neuen Bleiberger" Stollen. Eine Infotafel gibt dem interessiertem Sparziergänger wichtige Infos zu der Historie.

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Oberhalb vom Bleiberger Stollen, unmittelbar am Weg, befindet sich dieser alte Stollen. Aufgrund seines sehr hohen Alters ist eine eindeutige Namensgebung in den Bergakten nicht zu finden. Vermutlich stammt dieser Stollen aus dem 16. bis 17. Jahrhundert.

Der Erzabbau erfolgte über mehrere Stollen, die zu beiden Seiten des Höhenzuges „Spitzer Stein“ angesetzt worden waren, und reichte über einen Blindschacht bis in eine Tiefe von 160 m. Ein zum tieferen Aufschluss der Lagerstätte von Niederndorf aus vorgetriebener Stollen wurde kurz vor dem Erreichen des „Bleiberger Gangs“ aufgegeben, da bereits 1893 die Schließung der Grube erfolgte. Eine letzte Bergbauphase, die den Eisenerzen galt, fand noch einmal 1942/43 statt, in der nach FENCHEL et al. (1985) 3.773 t Siderit gefördert worden sind.

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Stollenhalde des neuen "Bleiberger Stollen". Aufnahme im Sommer 2024.

Grubenwagen Grube Fürst Moritz_Niederndorf_MR-0649.jpg

Im Ortskern Niederndorf erinnert dieser Grubenwagen an den einst wichtigen Arbeitgeber.

The laundry room: after work you had the opportunity to wash yourself.

In den Hohlräumen von Siderit und Quarz bilden Galenit und Tetraedrit mitunter hübsche kleine Kristalle bis 5 mm Größe. Selten ist Bournonit als max. 3 mm große dicktafelige, gestreckte Kristalle. In neuerer Zeit sind im Bereich einer Stollenhalde bunte Sekundärmineralien gefunden worden, die größtenteils als Haldenbildungen zu deuten sind (HENRICH 2008). Besonders attraktiv ist Linarit in Form von blauen, maximal 2 mm langen leistenförmigen Kristallen. Häufige Begleiter sind kugeliger oder nadelig-prismatischer Malachit (bis 3 mm), tafeliger Brochantit, tintenblaue Langit- und Posnjakit-Kristalle (bis 2 mm) sowie Anglesit und Cerussit (prismatische Kristalle bis 8 mm). Farblose, pseudohexagonale Kristalle, tafelig bzw. kurzprismatisch entwickelt, bildet Leadhillit. Sie messen in Ausnahmefällen mehr als 1 mm. Manchmal lassen die Leadhillit-Kristalle eine Phantombildung im Inneren erkennen, vereinzelt ist der Kern auch milchig trüb. Hierbei könnte es sich um Paramorphosen bzw. Teilparamorphosen von Susannit nach Leadhillit handeln.
Brianyoungit kommt als samtiger Kristallrasen aus dünnen weißen Blättchen vor, die sich gelegentlich auch zu radialstrahligen Pusteln zusammenfügen und einen deutlichen Seidenglanz präsentieren.
Pikant ist allerdings die Tatsache, dass auch Hydrozinkit ebensolche Kügelchen ausbildet.
Sie sind visuell vom Brianyoungit kaum zu unterscheiden. Meist bildet Hydrozinkit allerdings glatte, porzellanartige Krusten. Bläulichgrüner Rosasit tritt als max. 1 mm große geschlossene Kugeln auf Quarz, Goethit, Chalkopyrit und Sphalerit in Erscheinung. Er wird häufig von Schulenbergit begleitet, der schöne Rosetten aus dünnen türkisgrünen Blättchen ausbildet.

Aus der Zersetzung des silberhaltigen Galenits resultiert die Entstehung von gediegenem Silber.
Die silberweißen, dentritischen, moos- oder bäumchenförmigen Aggregate bis maximal 1,5 mm Größe sitzen direkt auf Cerussit-Kristallen, die sich zusammen mit erdigem Goethit in Galenit-Hohlräumen auf Siderit-Kristallen angesiedelt haben.

Die Fundmöglichkeiten für diese Mineralien sind heute leider nicht mehr sehr gut, da nur ein kleiner Bereich der Halde mineralführend war und mittlerweile stark abgesucht ist. Auf den anderen Halden im Bereich der Grube Fürst Moritz kann man vor allem Belege der häufigeren Erze auflesen. Überraschungen sind jedoch nicht ausgeschlossen. So erwähnen beispielsweise FENCHEL et al. (1985) Arsenopyrit und Ullmannit von dieser Grube, was zeigt, dass die hier abgebauten Erzgänge durchaus artenreicher gewesen sein dürften als bislang bekannt.

Text: Markus Henrich, Kirchen.

Mineralogische Kostbarkeiten von Grube Fürst Moritz

Galenit Grube Fürst Moritz_Niederndorf BB 31 mm Matthias Reinhardt 23-39-27 Reinhardt Mine

Derber Galenit als Typisches Gangstück von der Grube Fürst Moritz. Bildbreite: 31 mm.
Sammlung: Matthias Reinhardt.

Galenit Grube Fürst Moritz_Niederndorf BB 31 mm Matthias Reinhardt 23-38-51 Reinhardt Mine

Derber Galenit in Grauwacke-Nebengestein eingewachsen. Bildbreite: 31 mm. Sammlung: Matthias Reinhardt.

Galenit Fürst Moritz BB 2 mm Henrich 18-53-12 Reinhardt.jpg

Kristalliner Galenit auf Siderit ( Eisenerz ) und Quarz. Bildbreite: 2 mm. Sammlung: Markus Henrich, Kirchen.

Tetraedrit Fürst Moritz BB 4 mm Henrich 18-44-26 Reinhardt.jpg

Fahlerzkristall auf Siderit ( Eisenerz ). Bildbreite: 4 mm. Sammlung: Markus Henrich, Kirchen.

Tetraedrit Grube Fürst Moritz_Niederndorf BB 4 mm Matthias Reinhardt 16-50-20 Reinhardt Mi

Derber Fahlerz in Quarz. Fahlerzfunde sind im Grubenrevier Fürst Moritz recht selten zu finden.
Bildbreite: 4 mm. Sammlung: Matthias Reinhardt.

Polybasit_Silber_Akanthit Grube Fürst Moritz_Niederndorf BB 0,7 mm Matthias Reinhardt17-05

Im Sommer 2024 in den Pingen unterhalb des neuen Bleiberger Stollen gefunden: Eine Silberparagenese bestehend aus Polybasit, gediegenem Silber und Akanthit auf Siderit und Quarz! Bildbreite: 0,7 mm.
Sammlung: Matthias Reinhardt.

Pyromorphit Fürst Moritz BB 3,5 mm Matthias Reinhardt 13-18-29 Foto Reinhardt.jpg

Kleine gelbgrüne Pyromorphitnadeln ( Bleiphosphat ) neben derben Galenit. Eine typische Paragenese bleihaltiger Minerale. Bildbreite: 3,5 mm. Sammlung: Matthias Reinhardt.

Schwefel Fürst Moritz BB 1,6 mm Henrich 19-58-04 Reinhardt.jpg

Gelbe Schwefel Kristalle als Verwitterungsprodukt von Galenit. Bildbreite: 1,6 mm. Sammlung: Markus Henrich, Kirchen.

Cerussit+Malachit Grube Fürst Moritz_Niederndorf BB 1,6 mm Matthias Reinhardt 21-13-22 Rei

Cerussit neben grünem nadeligen Malachit. Bildbreite: 1,6 mm. Sammlung: Matthias Reinhardt.

Cerussit Fürst Moritz BB 3,2 mm Matthias Reinhardt 16-02-03 Foto Reinhardt.jpg

Dickprismatische Cerussit Kristalle in einer Kluft. Bildbreite: 3,2 mm. Sammlung: Matthias Reinhardt.

Aurichalcit Grube Fürst Moritz_Niederndorf BB 3,4 mm Matthias Reinhardt 16-45-29 Reinhardt

Durch eine Analyse bestimmter Aurichalcit ( Zinkkupfercarbonat ) auf korrodiertem Sphalerit ( Zinkerz ). Bildbreite: 3,4 mm. Sammlung: Matthias Reinhardt.

Linarit Fürst Moritz BB 1,4 mm Henrich 16-29-59 Reinhardt.jpg

Perfekt ausgebildeter blauer Linarit neben grünem Brochantit. Bildbreite: 1,6 mm.
Sammlung: Markus Henrich, Kirchen.

View of the headframe of the old shaft after it was closed in 1965

Schulenbergit Fürst Moritz BB 5 mm Matthias Reinhardt 21-31-59 Foto Reinhardt.jpg

Blaugrüner Schulenbergit neben Sphalerit und Chalkopyrit. Bildbreite: 5 mm. Sammlung: Matthias Reinhardt.

Cuprit Fürst Moritz BB 0,5 mm Matthias Reinhardt 17-25-27 Foto Reinhardt.jpg

Rubinroter Cuprit als einzel Kristall. Dieser ist im Haldenmaterial extrem selten und konnte nur einmal gefunden werden. Bildbreite: 0,5 mm. Sammlung: Matthias Reinhardt.

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